Werkzyklen Malerei (Auswahl)

1981 - Tagebuch aus der Enge

Das 1981 veröffentlichte „Tagebuch aus der Enge“ zeigt eine Auswahl bildnerischer Werke eines jungen Künstlers und Familienvaters, der samt Anhang sehr beengt in einem einzigen Zimmer lebt und arbeitet. Farbige Zeichnungen im Postkartenformat geben Einblicke in die kleine Welt.

1982 - Weg aus der Enge

Nach und nach folgt die künstlerische Befreiung: „Wege aus der Enge“ - die Formate werden größer, die Bilder selbst bleiben klein, bis hin zu den Serien „Moment mal“ und „Ausfahren auf´s Papier“, in denen BJKs Entfaltung zum freieren, raumgreifenderen Arbeiten sichtbar wird.

1984 - TURMturbulenzen

Steckt Phallisches in einem bayerischen barocken Zwiebelturm? Die 1984 bis 1986 entstandene Serie „TURMturbulenzen“ erforscht mögliche Zusammenhänge aus dem Blickwinkel eines Malers.

1987 - Botschaften vom A und vom W

Ist es die "Angst um die Wiese" oder einfach nur "A" wie Ahnung. Die gestisch hingemalten A's und W's lassen dem Betrachter Raum für eigene Bedeutungen.

1987/88 - Stürme & Stille

Im vollständigen Bildertagebuch eines Jahres mit dem Titel „Stürme und Stille“, das 1987/88 entstanden ist, hält Keller 365 Tage seines Lebens jeweils auf DIN A 4 großen Kartons bildnerisch fest. Für ihn auch ein Experiment, welches u.a. herausfinden soll, ob und wie sich Jahreszeiten und der persönliche Alltag auf diese Bild-Aufzeichnungen auswirken.

1988 bis heute - Mail-Art

1988 ist BJK auf das Phänomen der Mail Art (Postkunst) gestoßen, die ihn als demokratische, nicht kommerzielle, keinen Moden unterliegende Kunstform reizt. Sie verbindet Menschen und ignoriert den im offiziellen Kunstbetrieb oftmals harten Wettbewerb.

 

Er initiiert selbst Mail Art Projekte, wie zum Beispiel „Second Wrap“ - eine Hommage an Christos Reichstagsverhüllung, in der die Teilnehmer aufgerufen werden, ihre eigene Sicht der Verhüllung darzustellen, oder nimmt an Ausschreibungen anderer Auslober teil.

1992 bis 1997 - Lezzeb's und Rellek's

Eine Begegnung von experimenteller Lyrik des Dichters und Linguisten Chris Bezzel mit der informellen Bildsprache BJK's.

1994 bis heute - Ich. Der Berg. Und du?

Seit 1990 setzt sich BJK immer wieder mit dem Phänomen Berg auseinander: Er erobert ihn mit Fingerfarben, verfasst aus Namen von Berggipfeln einen Bergkrimi für faule Leser oder lässt durch die Bearbeitung von Steinplatten mit einem Hochdruckreiniger Verbindungen zu bestimmten Berggipfeln entstehen. Im 1994 erschienenen Bild-und Leseband „Ich. Der Berg. Und Du?“ ist eine Auswahl von Kellers Arbeiten in verschiedenen Kapiteln zusammengefasst. Darin wird sehr schnell deutlich, dass man Berge nicht nur konsumieren kann, indem man sie bewandert oder befährt, und dass es noch weit mehr gibt als Wäscheberge oder Berge (Blockaden) im Kopf.

 

1995 - So nah, so deutsch und doch so fern

Die deutsch-deutsche Geschichte bildnerisch zu veranschaulichen, gelingt BJK gemeinsam mit Künstler-Kollegen aus der ehemaligen DDR. Im stetigen Austausch zunächst über Mail Art, später auch in Ausstellungen mit Werken aus Ost und West werden die unterschiedlichen Staatsformen und deren starker Einfluss auf das jeweilige Weltbild der Künstler sichtbar: „So nah, so deutsch und doch so fern“.

1995 bis heute - Solitäre

Immer wieder entstehen freie Einzelarbeiten, die sich mit unterschiedlichen Thematiken beschäftigen.

1996 - Ge(Er)fundene Zeichen

Eine Serie, die während eines mehrwöchigen Gastaufenthaltes (Artist in Residence) im Kunstraum Riss, Samedan (CH), entstanden ist und Eindrücke der Engadiner Berg- und Kulturlandschaft auf ungefaltenen Molkereifalzkartons umsetzt.

1998 - Colournet

1999 - Abbau des Bilderbergs

1999 ff - SZ Wiederverwertung

Text folgt ...

2000 - Zeitungs-Blues

Großflächig vereinnahmt die Farbe die Textspalten der als Malgrund dienende Zeitungsseiten: Schicht für Schicht, wobei meist eine Headline lesbar übrigbleibt  und den Bildtitel mimt.

2001/02 - Leonardo trasformato

Angeregt von Skizzen Leonardo da Vincis, der ebenfalls die Spiegelschrift unter anderem in seinen technischen Zeichnungen eingesetzt hat, widmet BJK dem Alten Meister 2002 im Rahmen einer Hommage einen eigenen Werkzyklus  mit dem Titel „Leonard trasformato“. Keller nimmt darin Kopien ausgewählter Rötelzeichnungen da Vincis direkt in seine Arbeiten auf.

2002 - Löffel und Co

Was mit einer Ode an einen Löffel begann, dehnte sich nach und nach auf andere Kleinutensilien aus, z.B. solche unentbehrlicher Helfer im Büro.

2006 - Szenen des Alltags

Selbst dem durchschnittlichsten Haushalt sind manchmal kleine Geheimnisse zu entlocken.

2006 - Schnee von gestern

In den Themenzyklen „Architekturen auf der Spur“, „Verborgene Wirklichkeiten“ und „Schnee von gestern“ zeigt sich Kellers künstlerisches Interesse an architektonischen Zusammenhängen besonders deutlich. Bauwerke, Maschinen und Gegenstände werden von ihm sowohl aus der Ferne betrachtet bildnerisch dargestellt, als auch bis ins kleinste Detail seziert, neu kombiniert und teilweise zu einer Art Bilderrätsel mit unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Ebenen zusammengefügt, dessen Auflösung sich oft erst beim genauen Hinschauen zu erkennen gibt.

2007 - Verborgene Wirklichkeiten

Gegenstände oder Details werden sowohl aus der Ferne betrachtet bildnerisch dargestellt, als auch bis ins kleinste Detail seziert, neu kombiniert und teilweise zu einer Art Bilderrätsel mit unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Ebenen zusammengefügt, deren Auflösung sich oft erst beim genauen Hinschauen zu erkennen gibt.

2008 - Der ungeliebte Schöne

Wunderbar und wuchernd zugleich, verdrängt er systematisch viele seiner zarteren Konkurrenten, um selbst zur Geltung zu kommen und Wiesen und Felder in gelbe Teppiche zu verwandeln. Ein Portrait in zarten Aquarellen mit einem Gedicht von Rose Ausländer. Zu bekommen auch als scheckkartengroße Broschüre, eignet sie sich gut als kleines Mitbringsel für Blumen- und Kunstliebhaber. Die Originale sind postkartengroß.

2009/10 - Zeitensprünge 1 & 2

In dem Projekt Zeitensprünge tritt BJK gemeinsam mit dem Bildhauer Matthias Buchenberg in einen künstlerischen Dialog mit geschichtsträchtigen Orten oder Gebäudeanlagen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Munitionsniederlage Leeder (1. Station), nach dem vom Raketenstandort und Atomsprengkopflager heute auf dem Weg zur Quelle für alternative Energien.

Die Kartause Buxheim (2. Station), ehemals eine der bedeutendsten Anlagen des Karthäuser-Ordens, werden zum Auslöser und zur Kulisse architekturbezogener und kirchenkritischer Arbeiten.